Mit dem Hausboot und Hunden durch Holland

Wir sind es gewohnt, zu campen. Doch dieses Mal sollte das Wetter nicht mitspielen zu unserem Urlaub Ende September und ich bestand darauf, mal etwas ganz anderes zu planen und wo wir uns auch mal aufwärmen können zwischendurch. Da kam mir die Idee vom Hausboot. Dieses sollte aber auch fahrbar sein. Ein neues Abenteuer startete.

Erstmal mussten wir uns informieren. Mit Segeln habe ich schon Erfahrungen gesammelt, jedoch war für uns das Hausboot etwas ganz anderes und neues. Was brauch man, was gibt es, was können wir ohne Führerschein überhaupt mieten.

Hausboot buchen

Schnell stieß ich auf die Internetseite Clickandboat.com. Dieses funktioniert nach dem Prinzip wie Booking.com oder Airbnb. Hier stellen Privatleute oder Verleihunternehmen ihre Boote zum Verleih zur Verfügung.

Als ich den Filter “Kein Führerschein” aktiviert habe, war ich überrascht, wie viel man dann doch angeboten bekommt. Das selbe gilt für den Filter “Hunde erlaubt”.

Mit dem Hausboot ist es wie mit dem Campen, nur halt auf Wasser. Sodass wir noch den Filter ankreuzten, dass wir gerne Sanitär an Bord haben wollten. Schnell war dann das erste Hausboot gefunden, von einem Privatmann. Einen quadratischen Kasten, etwas eng, aber doch ganz modern. Wir buchten. 

5 Tage vor Reisebeginn, dann die schlechte Nachricht, man hat uns das Boot einfach storniert. Der Besitzer würde gerne verreisen… Am Anfang waren wir sehr wütend und enttäuscht. Die Suche verlief schließlich über mehrere Wochen mit informieren und Angebote anfragen. Doch am selben Tag fand ich noch ein anderes Boot. Ein Hybrid Boot bei einer Firma. Alles klang sehr gut und wir buchten dieses. Am Ende sollte es sich herausstellen, dass wir sehr glücklich waren, dass es so kam. Schicksal…

Am Tag der Anreise

Endlich stand der langersehnte Urlaub an und wir fuhren nach Sneek, wo unser Boot auf uns wartete. Wir waren 2 Stunden zu früh. Doch genau dann klingelte das Telefon, und der Bootverleih war am Telefon. Sie hatten noch ein paar Fragen, ob wir Bettzeug bräuchten und anderes. Wir teilten ihnen mit, dass wir schon in der Gegend sind, und man schlag und vor schon vorbeizukommen. Als wir ankamen, war das Boot nochmal schnell raus zum Tanken, weil die Mieter davor vergessen hatten zu tanken.

Routen

Nachdem wir die Papiere unterschrieben haben und uns das Boot gezeigt wurde, fragten wir noch nach Routen. Wir erhielten eine Karte mit schönen Routen und eine Empfehlung. Wir haben uns aber auch eine App heruntergeladen, sodass wir alles besser planen konnten. Hier kann man die Abmessungen des Bootes eingeben und die Karte färbt mit rot und grün ein, wo man fahren darf und wo nicht. Wichtig ist hier die Tiefe des Bootes und die Höhe des Bootes, weil einige Brücken fest verankert sind und sich nicht öffnen lassen.

Die ersten Meter auf dem Wasser

Wir waren ready fürs Starten und legten los. Direkt beim Herausfahren zwischen den Booten, war erstmal spannend, fast rammten wir ein anderes Boot. Aber auch nur fast. Dann ging es raus auf ein größeres Gewässer und hier kreuzte uns auch noch ein Frachter. Diese haben immer Vorfahrt. Doch dann bogen wir ein in den ersten schmalen Kanal. Wir fuhren Ende der Saison und so begegneten wir nicht viele andere Boote. Wir suchten uns den ersten Steg und übten erstmal parken, lenken und bremsten, bis wir wieder weiter fuhren.

Die Nacht

Wie schon vorher erwähnt, ist es wie campen. Hier sind die Häfen, die Campingplätze. An Häfen gibt es immer ein Aufseher, der die Boote empfängt, einen Platz zuweist und abkassiert. Hier bekommt man dann auch den Zugang zum Sanitär. Wildcampen ist auch möglich, an Stegen. Diese sind auch gekennzeichnet in der App. Hier gibt es eine Vereinigung in Zusammenarbeit mit der Gemeinde, die sehr schöne Plätze angelegt haben. Wir haben 2x an Häfen und 2x wild geschlafen. Wir bevorzugten schlussendlich das Wildbooten. Allerdings hat man hier keinen Landstrom, und demnach wie das Boot gerüstet ist, sollte man sich hierfür vorbereiten. Sanitär gibt es an diesen Stellen auch keine.

Brücken gibt es viele an diesen Kanälen. Mit der App ist man auch vorbereitet. Erstens weiß man schon mal, ob man darunter durch passt, ob es eine feste Brücke ist oder eine, die aufgemacht werden muss.

Strickt man das Boot anständig fest, verbleibt die Nacht auch sehr ruhig.

Brücken

Ab Ende Oktober bis Ende März werden die Brücken nicht mehr geöffnet oder nur noch mit Voranmeldung, hier sollte man sich im Vorfeld informieren. In der App findet man dann auch Informationen, wie sich die Brücke öffnen lässt. Manche haben einen Knopf, den man betätigen muss, an manchen ist ein Häuschen, wo einer drin sitzt, an anderen muss man einen anrufen. An den Brücken gibt es auch eine Mittagspause zwischen 12 und 13 Uhr und eine Nachmittagspause zwischen 16.15 Uhr und 17.15 Uhr. Die meisten machen Feierabend um 19 Uhr, oder sogar manche erst um 20 Uhr. Man muss auf jeden Fall etwas Zeit mit einrechnen bei den Brücken. Manche muss man auch bezahlen, 2-3 €. Hier brauch man Bargeld, welches man in einen Holzschuh hineinlegt.

Eine Schleuse hatten wir nicht, hätten dieses aber auch nicht als Problem angesehen.

Sprache

Man sprach uns überall automatisch in Deutsch an, das scheint hier normal zu sein. Einige bevorzugten aber Englisch.

Hunde

Mit unseren Hunden stellte es kein Problem dar. Die sind schon die großen Fähren gewohnt und auch das hier klappte gut. Zum sauber machen, fährt man einfach an einen Steg bei. Sollte der Hund seekrank werden, dann unbedingt eine Pille vorher geben, aber Achtung diese halten die Wirkung nicht ewig. Wir mussten für Hunde auf Hafen nie extra zahlen. Boote fanden wir auch eine grosse Auswahl auf denen Hunde erlaubt sind.

Noch wichtig zu wissen

  • Friesland würden wir nochmal auswählen, denn hier gibt es viele kleine Abzweigungen und kleine Kanäle.
  • Wir würden abraten von einem quadratischen Hausboot, da diese sehr hoch und breit sind. Somit kann man viele Kanäle nicht befahren. Wir waren froh ein tiefes Boot schlussendlich zu haben.
  • Das Duschwasser ging direkt in den Kanal, sodass man hier darauf achten kann, welche Seife und Shampoo man benutzt.
  • Papier darf man nicht in die Toilette schmeißen. Besorgt euch Tüten, in die ihr das Papier reinschmeißt.

4 Kommentare zu „Mit dem Hausboot und Hunden durch Holland

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  1. Super tolle Reise und sehr schöne Fotos. Die Niederlande sind so schön und entspannend. Ist mein liebstes Reiseland😁

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