10 Tipps beim Kauf von Wanderschuhen

Das Problem die richtigen Wanderschuhe zu finden, kenne ich nur zu gut.
Hier probiere ich euch ein paar hilfreiche Tipps zu geben, wie ihr die richtigen Paar-Wanderschuhe für euch findet.

Warum eigentlich Wanderschuhe zum Wandern, und keine Turnschuhe? Die Frage stellen sich viele, und diejenige, welche sich die Frage nicht stellen, sind dann die, bei denen ich nur Kopf schütteln kann, wann ich sie schweres Gelände mit Sandalen oder Turnschuhe laufen sehe.

Es geht um die eigene Sicherheit. Einmal zu viel abgerutscht, und es kann schnell lebensgefährlich werden. Einmal kurz reicht völlig aus. Oder ein Umknicken, und man muss aus dem tiefsten Wald geborgen werden, da man nicht mehr laufen kann.

Dafür rate ich von Turnschuhen und Sandalen ab und empfehle unbedingt gut sitzende Wanderschuhe zum Wandern.


1. Unterschied zwischen Wanderschuhen, Trekkingschuhen und Bergschuhen

Wanderschuhe werden in 3 verschiedene Kategorien eingeteilt: Wanderschuhen, Trekkingschuhen und Bergschuhen.

Der Unterschied liegt im Härtegrad der Sohle. Je härter die Sohle, desto anspruchsvoller darf das Wanderterrain sein. Die Angabe zur Kategorie findet ihr direkt im Wanderschuh an der Zunge oder auf der Verpackung.

Die verschiedenen Kategorien und deren Einsatzgebiete:

KategorieSchuhartBeschreibung und Einsatzgebiet
AHalbschuheStädtereise oder Wanderung auf befestigten Wegen,
hoher Tragekomfort und griffige Sohle
ABLeichtwanderstiefelfür Wanderungen auf befestigten Wegen und Pfaden
BTrekkingstiefelfür Berg- und Trekkingtouren
auch abseits befestigter Wege ausreichend Halt und Stabilität
BCStabile TrekkingstiefelBergstiefel für lange Wander- und Trekkingtouren, bis ins Hochgebirge und über Gestein, Klettersteige oder schlechte Pfade. Leichtsteigeisen möglich.
CAlpine BergstiefelTrekking- und Gletschertouren im Hochgebirge. Sie sind sehr stabil gebaut, wasserdicht und bedingt steigeisenfest.
DHochalpine BergstiefelFür Expeditionen, Eisklettern und alpine Bergtouren in weglosem Gelände und steigeisenfest

2. Hoch oder niedriger Schaft

Wanderschuhe mit einem hohen Schaft bieten mehr Halt und Stabilität für den Fußknöchel. Somit ist die Gefahr umzuknicken kleiner und sich dabei zu verletzen. Vor allem Wanderanfänger sollten mit einem hohen Schaft anfangen.
Niedriger Schaft ist jedoch leichter und flexibler. Somit besser für Kletterwanderwege.

Vor allem, wenn die Müdigkeit beginnt und man nicht mehr konzentriert ist, bietet ein hoher Wanderschaft mehr Stabilität beim bergab gehen.

3. Die richtige Grösse

Beim bergab wandern rutscht man im Schuh immer etwas nach vorne, deshalb sollte man hier Platz haben. Deshalb sollte man immer 1–2 Nummern größer kaufen. Schuhe sollten gut passen und nicht zu weit sind. Eng geschnürt sollte der Schuh auch fest sitzen und nicht mehr wackeln.

4. Zeit lassen

Einfach mal zwischendurch kauft man keine Wanderschuhe. Hierzu solltet ihr euch Zeit nehmen. Probiert die Schuhe immer mit dicken Socken und im Nachmittag oder Abend, wenn du den ganzen Tag schon auf den Beinen warst. Teste verschiedene Modelle und Marken. Jeder Hersteller hat andere Schaftweiten, so gibt es Modelle für breite und für schmale Füße. Laufe mit den Schuhen mehrere Minuten hin und her.

5. Schuh einlaufen

Der Schuh muss erstmal eingelaufen werden. So empfehlt es sich erstmal ein paar Stunden Zuhause umherzulaufen. So kann sich der Schuh an den Fuß anpassen. Es empfiehlt sich auch, dabei Wandersocken anzuziehen. Wanderschuhe lassen sich nicht so gut wie andere Schuhe einlaufen. Entweder der Wanderschuh passt sofort oder nicht – wenn ihr denkt „ach, der läuft sich noch ein“, dann liegt ihr meistens falsch!

6. Material des Schuhs

Es gibt nicht das beste Material für Wanderschuhe, das für jede Art von Wanderschuh geeignet ist. Sehr oft werden Materialien wie Nylon oder Leder verwendet. Sehr beliebt sind für das Innenfutter auch Gore-Tex-Membranen, die für einen trockenen Fuß sorgen sollen. Es empfehlt sich bei einem guten Wanderschuh einen wasserdichten zu kaufen. Innenfutter finde ich persönlich nicht für notwendig, denn die Füße sind in Bewegung und erwärmen sich selbst auf.

Eine Schutzkappe ist ein wichtiger Bestandteil des Schuhs, denn diese bietet zusätzlichen Schutz. Weniger Nähte bedeuten, dass weniger Wasser in den Schuh eindringen kann. Es gilt in der Regel: je teurer die Wanderschuhe, desto besser die Qualität. Mit zu günstigen Wanderschuhen tut ihr euch und euren Füßen oft keinen Gefallen.

7. Tipp nach der Wanderung

Nach jeder Wanderung empfiehlt es sich einen Schuhspanner zu verwenden. Kommt man von einer Wanderung, ist der Schuh in der Regel feucht und zieht sich beim Trocknen zusammen. Das kann durch das Einsetzen eines Schuhspanners verhindert werden.

8. Zeitpunkt für neue Schuhe

Gute Wanderschuhe halten sehr lange, dennoch kommt auch beim besten Wanderschuh irgendwann die Zeit, zu der er ausgetauscht werden sollte. Wenn der Wanderschuh nicht mehr in der Lage ist, die wichtige Unterstützung zu bieten, sollte er ausgetauscht werden. Der Zeitpunkt hängt von der Pflege ab und wie oft man ihn trägt und wie viel Kilometer man damit wandern geht. Die Sohle wird weicher mit der Zeit und so sollte man den Schuh wechseln oder die Sohle auswechseln.

9. Tipp beim Kauf

Nehmt im Geschäft mal die Einlegesohle aus den Wanderschuhen heraus und stellt euch darauf. So könnt ihr am besten sehen, wie viel Platz ihr tatsächlich noch im Schuh habt.

10. Zusammengefasst

Der ideale Wanderschuh:

  • Schafthöhe: hoch oder halbhoch
  • Sohle: dick mit viel Profil
  • Gewicht: leichtere Modelle
  • Material: Leder oder Kunststoff
  • Socken: Wollsocken oder Wandersocken
  • Pflege: imprägnieren, säubern, auslüften

Ich hoffe, ihr konnten hier ein paar neue Erkenntnisse mitnehmen und würd mich über ein Feedback freuen in den Kommentaren oder wenn ihr noch weitere Tipps habt.

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